Allgemeine Grundausbildung Teil 1 Talentgewinnung

Im Bereich des Sports wird während der allgemeinen Grundausbildung Teil 1 zunächst danach gestrebt, potenzielle Talente an die Sportart des Gewichthebens zu binden. Vielseitige Inhalte und Techniktraining, wie sie in der „Athletikschule 1“ vorgesehen sind, sollen dazu beitragen, den Kindern über abwechslungsreiche und spaßbetonte Inhalte eine gute motorische Grundlage im Sinne der vielseitigen Grundausbildung zu vermitteln und sie über diese Vielfalt an den Sport zu binden. Abhängig vom Ausmaß der Bewegungserfahrung können hier motorisch bereits sehr versierte Kinder auffallen. Gleichzeitig können noch Talente im Verborgenen liegen, da sich durch mangelnde Bewegungserfahrung bestimmte Fähigkeiten bisher nicht ausprägen konnten. Bis zum Alter von zehn Jahren werden alle Kinder über die vielseitigen Inhalte der „Athletikschule 1“ grundlegend ausgebildet und können verschiedenste Bewegungserfahrungen sammeln. Fähigkeiten, die notwendig für eine erfolgreiche Gewichtheberkarriere sind, können sich über die allgemeine Grundausbildung Teil 1 ausprägen und ermöglichen eine Talentidentifikation in der nachfolgenden Entwicklungsetappe. Zuvor sollte aufgrund der geringen Aussagekraft noch keine gezielte Talentselektion stattfinden. Eine Kaderklassifizierung ist in diesem Alter ebenfalls nicht notwendig. Es sollten weiterhin Spaß, Vielseitigkeit und Abwechslung im Vordergrund stehen. Das klassische „Vereinstraining“ kann dies über qualifizierte Übungsleiter gewährleisten. Die bereits erwähnte Handreichung „Athletikschule 1“ ist hier ein adäquates Mittel für kindgerechtes Training zur Bindung an das Gewichtheben.

Während der allgemeinen Grundausbildung Teil 1 befinden sich die Kinder in der Grundschule im Bereich 1. bis 4. Klasse. Viele Themen und Inhalte werden behandelt, um die Kinder auf das Lernen im schulischen Alltag vorzubereiten. Zum Ende der Grundschulzeit entscheidet sich, auf welches Schulsystem sie in die Sekundarstufe 1 wechseln. Der Sport sollte vor allem während der ersten Schuljahre Spaß und Freude vermitteln und einen nicht zu großen Raum einfordern. Durch die späte Spezialisierung im Gewichtheben ist weder ein hoher Trainingsumfang von Nöten noch förderlich. Der Übungsleiter sollte dies stets im Blick behalten und die Wichtigkeit von Schule, Hausaufgaben und guter Mitarbeit hervorheben. Sport ist gut und wichtig, doch sollten die Kinder früh lernen, dass gute schulische Leistungen dies mindestens ebenso sind.

Allgemeine Grundausbildung Teil 2 Talentsichtung

Nach Abschluss der allgemeinen Grundausbildung Teil 1 und der Talentbindung beginnt die gezielte Sichtung von Talenten. Durch die Inhalte der „Athletikschule 1“ sollten sich die Fähigkeiten potentieller Talente ausgeprägt haben und diese nun identifizierbar sein. Unter der Berücksichtigung des biologischen Alters wird in diesem Bereich über den Landeskaderstatus eine Vorauswahl getroffen und Talentgruppen können über regionales Stützpunkttraining gefördert werden. Zur Identifikation der Talente liefert die „Athletikschule 2“ mit dem Athletikschule Test Sichtungshilfen und gleichzeitig weitere Inhalte zur Vertiefung des allgemeinen Trainings sowie der speziellen Inhalte des Gewichthebens. Für das Kindertraining sind nach wie vor qualifizierte Übungsleiter entscheidend. Regionale Stützpunkttrainer unterstützen die Übungsleiter und ehrenamtlichen Trainer und trainieren regelmäßig Talente aus verschiedenen Vereinen in sogenannten Fördergruppen. Nach wie vor ist das vielseitige Training wichtig und sollte einen großen Teil der Trainingszeit beanspruchen. Die Intensität und koordinativen Anforderungen der angewandten Inhalte sollte gegenüber der allgemeinen Grundausbildung Teil 1 deutlich anspruchsvoller und herausfordernder sein, um die allgemeinen Leistungsvoraussetzungen weiter zu erschließen. Die Durchlässigkeit des Landeskaders ist hoch zu gestalten. Es besteht die Möglichkeit, zuvor nicht identifizierte Talente in die Förderguppen aufzunehmen. Wachstum, biologisches Alter und Interessen unterliegen im Alter von 10 bis 13 Jahren einem äußerst dynamischen Wandel und sollten stets berücksichtigt werden. Die Kinder beginnen nun, an Wettkämpfen bei Bezirksmeisterschaften teilzunehmen. Diese sind unter dem Aspekt der Freude zu betrachten und sollten den Kindern nur dann ermöglicht werden, wenn eine entsprechende Kompetenz vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, droht eine Überforderungssituation, die bei häufigem Auftreten Wettkampfängste fördert. Die Wettkämpfe besitzen noch keine leistungssportliche Relevanz und können daher aufgeschoben und als „Belohnungen“ für gewissenhaftes und kontinuierliches Training angeboten werden. Die Kinder trainieren auch während der allgemeinen Grundausbildung Teil 2 weiterhin im Verein mit dem ergänzenden regionalen Stützpunkttraining. Die Trainingshäufigkeit ist weiterhin moderat bei maximal drei Trainingseinheiten pro Woche.

Mit dem Wechsel in die Sekundarstufe 1 erhöht sich die schulische Belastung, die Unterrichtsumfänge nehmen kontinuierlich zu und somit die Wichtigkeit von selbstständigem Lernen. Gleichzeitig verändert sich das soziale Umfeld durch Neubildung der Klassen aus unterschiedlichen Schulen. Hohe Trainingsumfänge sind weiterhin nicht nötig und sollten genügend Kapazitäten bieten, dass die Kinder sich in der Freizeit ihr neues soziales Umfeld erschließen können.

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