Grundlagentraining Talententwicklung

Die bisherige Förderung von Talenten auf regionaler Ebene durch das Stützpunkttraining wird während des Grundlagentrainings ausgebaut. Der Landestrainer beginnt einzugreifen, um die Sportler intensiver über Lehrgangsmaßnahmen und Landeskadertraining zu fördern. Das Karriereziel während des Grundlagentrainings besteht darin, die Landeskader zum Nachwuchskader 2 (NK2) zu entwickeln. Da es sich hier jedoch um einen Altersbereich handelt, in dem häufig der Wachstumsschub einsetzt, sollte dieser stets berücksichtigt werden, um die Leistungsentwicklung nicht während des trainingsungünstigen Zeitraumes zu forcieren und den durch Wachstum belasteten Körper nicht zusätzlich über monostrukturelles Training zu überfordern. Die „Athletikschule 3“ bietet hier entsprechende Inhalte an, die den Besonderheiten der Phase des Wachstumsschubs Rechnung tragen und dennoch ausreichend Intensität bieten, um konditionelle Verbesserungen zu erzielen. Nach Abschluss des Wachstumsschubes kann das Training weiter intensiviert werden und zunehmend spezieller ausfallen. 

Die Sportler und Sportlerinnen befinden sich weiterhin in der Sekundarstufe 1. Die Unterrichtsumfänge und -anforderungen nehmen weiterhin zu und beanspruchen einen Großteil der Tageszeit. Da auch die Trainingshäufigkeit auf bis zu viermal in der Woche ansteigt, ist der Übungsleiter dafür verantwortlich, die Trainingszeiten und -häufigkeiten den schulischen Bedingungen anzupassen. Es wird bei sich kontinuierlich entwickelnden Sportlern perspektivisch auf eine Einschulung an einem Bundesstützpunkt mit Internat und kooperierender Eliteschule des Sports hingearbeitet. In Einzelfällen kann diese Einschulung schon im Alter von 14-15 Jahren erfolgen, sollte das Talent des Sportlers groß sein und die Bedingungen im Heimatverein die weitere Leistungsentwicklung limitieren. In diesem Fall bietet der Bereich Leistungssport des BVDG mit der komplexen Leistungsdiagnostik die Möglichkeit zur Überprüfung der Talenteignung, um anschließend weitere Wege des Karriereverlaufs aufzuzeigen. Die schulischen Leistungen werden zum Ende der Sekundarstufe 1 zunehmend wichtiger, um über den weiteren Verlauf der außersportlichen Karriere zu entscheiden. Perspektivisch sollte darauf hingearbeitet werden, dass der Sportler in die Sekundarstufe 2 übergeht, um die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Dies erhöht nicht nur die spätere Auswahl der Berufsfelder, sondern bietet dem Sportler ausreichend Zeit, seine leistungssportlichen Ziele parallel zur schulischen Laufbahn zu verfolgen. Sollten die schulischen Leistungen andeuten, dass eine Berufsausbildung bevorsteht, sind Sportler, Übungsleiter, Landestrainer und Eltern in der Verantwortung, den weiteren Karriereverlauf zu planen und Möglichkeiten der Vereinbarung von Leistungssport und zeitaufwendiger Berufsausbildung aufzuzeigen.

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