Aufbautraining - Talentförderung

Das Ziel des Aufbautrainings besteht darin, die Sportler vom Nachwuchskader 2 (NK2) zu dem Nachwuchskader 1 (NK1) zu entwickeln. Der Sportler befindet sich jetzt in der Phase der Talententwicklung. Das Training wird nach Abschluss der Wachstumsphase schrittweise spezialisiert, intensiviert und beginnt leistungssportlichen Charakter anzunehmen. Die talentiertesten Sportler mit Perspektive auf eine internationale Karriere sollten nun an einem Bundesstützpunkt eingeschult werden, um dort über optimale Entwicklungsmöglichkeiten im sportlichen sowie schulischen und persönlichen Bereich zu verfügen. Die gestiegenen Trainingsumfänge mit erhöhter Intensität erfordern qualifizierte Betreuung sowie Physiotherapie und ergänzende Regenerationsmaßnahmen. Sollte eine Einschulung an einem Bundesstützpunkt nicht in Frage kommen, sind die heimatlichen Umfeldbedingungen des Sportlers durch die Zusammenarbeit des Bundes-, Landes- und Vereinstrainers so zu gestalten, dass er auch dort über optimale Entwicklungsmöglichkeiten verfügt. Dies beinhaltet eine enge Abstimmung von Training und Schule/Berufsausbildung sowie ausreichend Regenerationszeiten, um eine Adaptation an die Gesamtbelastung zu gewährleisten. Gleichfalls muss der vor Ort am Sportler arbeitende Trainer qualifiziert werden, um die Anforderungen des Aufbautrainings adäquat gestalten zu können. Die sportlichen Höhepunkte während des Aufbautrainings sind die Deutschen Meisterschaften der Jugend sowie die Teilnahme an der Jugendeuropameisterschaft zum Abschluss der Entwicklungsetappe im Alter von 17 Jahren.

Während der Etappe des Aufbautrainings findet der Wechsel in die Sekundarstufe 2 bzw. der Einstieg in die Berufsausbildung statt. Mit der Einschulung an einem Bundesstützpunkt wird die Koordination des sportlichen Trainings mit den Unterrichtszeiten deutlich erleichtert und es kann zunehmend auch am Morgen Training stattfinden. Der angebotene Nachhilfeunterricht sowie die Hausaufgabenbetreuung fördern eine gute schulische Entwicklung und erleichtern das Erreichen der allgemeinen Hochschulreife, trotz des umfangreichen leistungssportlichen Trainings. Sollte sich der Sportler für eine Berufsausbildung entschlossen haben, bedarf es deutlich größerer Anstrengungen, um Training und Arbeitszeiten miteinander zu vereinbaren. Hier müssen freie Kapazitäten optimal ausgenutzt werden, um ausreichend Training und allem voran die Regenerationszeiten zu gewährleisten. Nur über eine enge Kommunikation mit der Ausbildungsstätte besteht die Möglichkeit, dass Freistellungen für Trainingslager und Wettkämpfe sowie eine eventuelle Streckung der Ausbildungszeit verwirklicht werden können. Dies sollte bereits vor Beginn der Ausbildung abgeklärt werden, um zielgerichtet Leistungsentwicklung und einen guten Ausbildungsabschluss gewährleisten zu können. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass eine Einschulung an einem Bundesstützpunkt nicht zwingend notwendig für eine leistungssportliche Karriere ist. Es haben sich gleichfalls Sportler, trotz des Absolvierens einer umfangreichen Berufsausbildung, adäquat entwickelt und internationales Niveau erreicht. Die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten kann dies ermöglichen und dem Sportler neben seiner sportlichen Laufbahn die berufliche Perspektive sichern.

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